Impfgeschädigte Lara - Forschen Sie bitte, ich brauche Sie!

2 months ago
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Ich heiße Lara und bin vor einem Monat 20 geworden.
Ich heiße Lara. Bin 20 und zwei Wochen vor meinem 18. Geburtstag
war ich plötzlich nicht mehr in der Lage, zu gehen.

Drei Tage nach der dritten Covid-Impfung – am 17. Januar 2022 – bin ich in Ohnmacht gefallen und als ich wieder zu mir kam, war ich vollkommen verwirrt und meine Beine konnten mich nicht mehr halten. Ich konnte einfach nicht mehr gehen. Dieses Datum werde ich nicht so schnell vergessen.
Nach einer Stunde kam auch noch Atemnot dazu, dann wurde ich ins Kinder-Krankenhaus gebracht. In der folgenden Zeit änderte sich nicht viel an meinem Zustand. Auch die Hände konnten Gegenstände nicht so richtig halten. Ich verbrachte meine Tage im Bett. Lesen war nicht möglich, weil ich schon beim dritten Wort im Satz die ersten zwei Wörter wieder vergessen hatte. Sinnlos. Musik und Videos haben mir Gesellschaft geleistet. Inkontinenz kam noch dazu. Das Wort kannte ich vorher nicht einmal. Vier Monate lang blieb ich im Bett. Ich war gerade 18 geworden. Für mich wäre damals eigentlich die
Zeit des Ausgehens, des Freundetreffens, der Freiheit gekommen. Aber ich war an ein Bett gebunden. Freunde verabschiedeten sich, einer nach dem anderen. Einerseits ein großer Schmerz für mich, andererseits, was soll man mit einer machen, die nur mehr zu Hause liegt? Ich kann meinen ganzen darauffolgenden Kreuzweg nicht erzählen. Es würde diesen Zeitrahmen
sprengen.

Ich werde ihn in Stichwörtern darstellen.
Akupunktur stellt mich wieder AUF DIE BEINE.
Ich bleibe in der Schule sitzen.
Ich schaffe zwei kurze Reisen! Hurrah!
Aber:
September 2022: Eine bleischwere Müdigkeit kommt dazu. Rückfälle stellen sich ein. Ich kann wieder nicht gehen. Ich versuche die Klasse zu wiederholen. Aber es geht nicht. Schultypwechsel: keine Abiturschule mehr. Aber der Wechsel tut gut. Ich besorge mir Krücken, damit ich auch an »schlechten« Tagen in die Schule gehen kann. Es fängt die Zeit der immer wiederkehrenden »Rückfälle« an. Die Krücken helfen mir nicht mehr. Weil ich für sie zu müde bin. Ich muss das akzeptieren, was ich nie wollte: den Rollstuhl. Aber ich kann in die Schule. Jetzt lebe ich in einer Art »Rückfälle«-Rhythmus.
Mit diesen Rückfällen habe ich mittlerweile gelernt zu leben.
Seit dem 17. Januar 2022 ist mein Leben wie zu einer Achterbahn geworden.
Rückfall. Pause. Halber Rückfall. Pause. Starker Rückfall. Pause.
Es ist nicht einfach, aber ich schaffe es. Ich will es schaffen.
Ich habe viele Träume. In diesen zwei Jahren hat mich insbesondere etwas beschäftigt, was vielleicht als unwichtig erscheinen mag: Ich wusste nicht, was ich hatte. Keiner wusste es. Ich kann mich an den Tag erinnern, an dem meine Mama im Internet herausfand, dass meine namenlose Krankheit doch einen Namen hatte: POST VAC SYNDROM. Jetzt kann ich darüber lachen, weil das eigentlich kein Krankheitsname ist, aber ich war glücklich. Nun weiß ich, warum es mir so wichtig war. Weil plötzlich jemand »mich gesehen hatte«, mein
Zustand hatte einen Namen, weil ich mit anderen »meine Krankheit« teilte. Ich war nicht mehr alleine. Es war befreiend.
Nach vielen Untersuchungen, bei denen es immer hieß, es sei »alles in der Norm«, habe ich jetzt endlich zwei Diagnosen: Small Fiber Neuropathie
Fatigue Syndrom Auf diesem langen Weg habe ich nicht nur schlechte »medizinische« Erfahrungen gesammelt. Ein paar Ärzte waren ausschlaggebend. Sie haben mir ein Stück weitergeholfen.

Und ich danke ihnen von ganzem Herzen.
Ich bin immer noch auf der Achterbahn. Es ist nicht vorbei. Aber die Achterbahn ist jetzt flacher geworden. Ich hoffe, es bleibt so. Und ich hoffe, ich kann irgendwann von dieser Achterbahn komplett absteigen. Es wäre schön, wieder mit meinen funktionsfähigen Beinen auf der Erde zu stehen.

Forschen Sie weiter!
Wir alle brauchen eine Perspektive!
ICH brauche sie!

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