Berlin 1946 1949 der Aufbau beginnt Doku deutsch

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Hitler über Berlin Besatzung, Blockade, Teilung 1946 1949 4 5
Die Alliierten teilten Berlin auf der Konferenz von Jalta in vier Sektoren ein – Frankreich kontrollierte den nordwestlichen, England den westlichen und die USA den süd-westlichen Teil der Stadt. Der gesamte Ostteil Berlins verblieb unter der Aufsicht der Sowjetunion.
1945
Die Berliner Garnison kapituliert am 2. Mai, sechs Tage vor dem Ende des Zweiten Weltkrieges in Europa. Weite Teile der Stadt sind zerstört.
Der am 8. Mai 1945 beendete Zweite Weltkrieg hat in weiten Teilen Berlins eine Trümmerlandschaft hinterlassen: 600.000 zerstörte Wohnungen und von vormals 4,3 Millionen Einwohnern leben noch 2,8 Millionen in der Stadt. Entsprechend der Vereinbarung der Alliierten wurde die Stadt in vier Sektoren aufgeteilt und gemeinsam von den Besatzungsmächten, den Vereinigten Staaten von Amerika, Großbritannien, Frankreich und der Sowjetunion verwaltet.

1946-49
Zunehmende Interessengegensätze der Siegermächte zur Nachkriegsordnung Europas und insbesondere Deutschlands führen zum Scheitern der gemeinsamen Verwaltung der Stadt durch die Alliierten. Berlin entwickelt sich zum Brennpunkt des „Kalten Krieges“.

1946
Die im April unter Druck der Sowjetischen Militärverwaltung und der KPD in der Ostzone und Ost- Berlin durchgesetzte Vereinigung von KPD und SPD zur Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) führt zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen den Alliierten sowie den lokalen Parteiorganisationen.

Am 20. Oktober wird mit einer Wahlbeteiligung von 92,3 Prozent Berlins erste Stadtverordnetenversammlung nach dem Kriege gewählt. Die SPD erhält 48,7 Prozent der Stimmen, die CDU 22,2, die SED 19,8 und die LDP 9,3 Prozent.

1948
Der unter anderem durch Streitigkeiten um die Währungsreform ausgelösten Blockade der Westsektoren von Juni 1948 bis Mai 1949 durch die Sowjetunion begegnen die westlichen Alliierten mit der Luftbrücke, der bis dahin beispiellosen Versorgung einer ganzen Stadt aus der Luft. Aus den westlichen Siegermächten werden Schutzmächte und Freunde.
Mit der Blockade endet auch die gemeinsame Verwaltung Berlins. Wegen zunehmender Störungen durch Parteigänger der SED verlegt die Stadtverordnetenversammlung ihre Tagungen am 6. September in den Westteil der Stadt. In Ost-Berlin bildet sich daraufhin am 30. November ein eigener, von der SED dominierter Magistrat unter Oberbürgermeister Friedrich Ebert. Damit ist die Spaltung der Stadtverwaltung vollzogen.
Am 9. September appelliert Ernst Reuter in seiner Rede vor der Ruine des Reichtages vor mehr als 300.000 Berlinern an die „Völker der Welt“, „diese Stadt und dieses Volk“ nicht preiszugeben.

Am 4. Dezember wird in West-Berlin als Gegengründung zur im Ostteil gelegenen traditionellen Friedrich-Wilhelms-Universität (ab 1949 Humboldt-Universität) die „Freie Universität Berlin“ gegründet.

1949
Die gewählte Stadtverordnetenversammlung und der Oberbürgermeister nehmen provisorisch Quartier als Untermieter im Rathaus des West-Berliner Bezirks Schöneberg – ein Provisorium, das mehr als 40 Jahre andauern wird.

Wegen der Belastungen durch die Blockade kommt es unter dem Oberbegriff “Notopfer Berlin” zu einem ersten umfassenden finanziellen Hilfsprogramm für die isolierte Stadt. Sichtbarer Ausdruck ist die am 1. April in den Westzonen eingeführte 2-Pfennig-Briefmarke “Notopfer Berlin“. Sie gilt bis 1956.

Am 12. Mai hebt die Sowjetunion die Blockade der Berliner West-Sektoren auf. Als Folge stoppen die Westalliierten ihre gegen die sowjetische Besatzungszone verhängten Wirtschaftssanktionen. Der Zugang nach West-Berlin durch die sowjetische Besatzungszone ist jedoch weiterhin nicht ohne weiteres möglich. Bis zur Wiedervereinigung 1990 dürfen nur die von der östlichen Seite festgelegten Transitstrecken und die von den Alliierten schon zu Kriegszeiten vereinbarten Luftkorridore benutzt werden.

Am 23. Mai 1949 erfolgt in den Westzonen Deutschlands die Gründung der Bundesrepublik Deutschland. Für Berlin bleibt der alliierte Sonderstatus (bis zur Wiedervereinigung am 3. Oktober 1990) erhalten. Am 10. Mai 1949 bestimmt der Parlamentarische Rat Bonn ersatzweise zur Hauptstadt des neuen Staates.

Mit der Staatsgründung der Deutschen Demokratischen Republik in der Ostzone am 7. Oktober 1949 wird Ost-Berlin zur „Hauptstadt der DDR“. In der Folge werden beide Stadthälften eng in die jeweiligen Gesellschaftssysteme ihrer Führungsmächte eingebunden.

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