Was hatte Simson in Timna zu suchen?

7 months ago
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Simson in den "Weinbergen von Timna: das wenig Rühmenswerte
(von Skip Heitzig – Bild: Löwenkampf im Siegel der ehemaligen Universität Helmstedt)
Die Geschichte von Simson in Richter 13–16 ist bekannt. Ein biblischer Super¬held Schimschon fällt einer Verführerin zum Opfer, Dalilah דְּלִילָה, und wird durch ihren Verrat von seinen Feinden geblendet, nur um am Ende über sie zu triumphieren. Er wird von Gott mit großer Stärke gesegnet. In zahlreichen Abenteuern kämpfte Samson gegen die Feinde seines Volkes, die er stets besiegte.
Konzentrieren wir uns heute auf einen früheren Teil: Samson hatte ein göttliches Erbe: eine göttliche Offenbarung hatte seinen Eltern seine Geburt angekündigt. Sie hatten ihn Gott mit einem Nasiräergelübde – einem Gelübde der Heiligkeit, der Hingabe und Weihe an Gott geweiht. Ein Nasiräergelübde beinhaltete drei Anforderungen; doch Simson hielt sich nicht an sein Gelübde.
In den "Weinbergen von Timna" (Richter 14, V. 5) wurde er von einem jungen Löwen angegriffen und riß ihn mit bloßen Händen in Stücke (V. 6). Einige Zeit später kehrte er zurück: "Und siehe, ein Schwarm von Bienen und Honig war in dem Kadaver des Löwen. Er nahm etwas davon in seine Hände, ging weiter und aß" (V. 8f.). Was machte also ein Nasiräer in einem Weinberg? Und warum berührte er als Nasiräer etwas Totes? Simson war sein Gelübde einfach nicht wichtig. Vielleicht war es ihm einmal, aber nun eben nicht mehr. Das Prinzip ist doch folgendes: Manche Christen stellen Fragen wie: "Kann ich dieses oder jenes tun und trotzdem ein Christ sein? Ist es in Ordnung, wenn ich mich als Christ darauf einlasse?" Aber "wie nahe kann ich an die Grenze gehen?" ist die falsche Frage.
In Richter 14, 10 heißt es, dass Simson ein "Festmahl" gab. Er feierte also eine Party mit berauschenden Getränken. Ich will damit auf Folgendes hinaus: Ich treffe immer wieder Leute, die sagen: "Ich war früher in eurer Kirche oder Gemeinde. Sie haben mich sogar getauft." – Und ich frage dann immer: "Hat es funktioniert?" – "Was meinen Sie?", fragen sie.
"Sind Sie immer noch dem Herrn geweiht? Folgen Sie ihm?" Sehen Sie, egal, was Sie in der Vergangenheit erlebt haben, egal, was Sie in der Vergangenheit an Bekenntnissen abgelegt haben, es ist alles ungültig, wenn es nicht in die gegenwärtige Erfahrung umgesetzt wird!
Jesus sagte: "Viele werden an jenem Tag zu mir sagen: ‘Herr, Herr, haben wir nicht in Deinem Namen geweissagt, in Deinem Namen Dämonen ausgetrieben und viele Wunder getan?’
Und dann werde ich zu ihnen sagen: ‘Ich habe euch nie gekannt; weicht von mir, ihr Gesetzlosen!’" (Matthäus 7, 22f.).
Wenn wir an Simson denken, denken wir gewöhnlich an sein Problem mit Frauen. Aber in Wirk¬lich¬keit hatte er ein Problem mit Gott. Gott war nicht der Wichtigste in seinem Leben: die Bibel nennt das Abgötterei.
Alles, was die höchste Hingabe an Gott ersetzt, ist ein Götze. Ich weiß also, dass Gott Ihr Gott durch die Schöpfung ist, Sie wissen dies auch, denn er hat Sie geschaffen. Und ich hoffe, dass Gott Ihr Gott der Erlösung ist, weil er Sie gerettet hat.
Ist denn nun Gott Ihr Gott durch Hingabe? Sind Sie ihm treu ergeben?
Musik: Erbarme dich! aus Matthäus-Passion (J.S. Bach), arrangiert von M. Stadtfeld

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